Direkt zum Inhalt
Title

Fund des Monats

Die Bandbreite des materiellen Bergbauerbes in den Musealen Sammlungen des Montanhistorischen Dokumentationszentrums (montan.dok) ist immens. Im Forschungsprojekt „montan.dok 21“ wird die Geschichte der Musealen Sammlungen des montan.dok weiter aufbereitet, Bestände werden erfasst und analysiert. Dabei gibt es auch den ein oder anderen „Fund des Monats“, den wir Ihnen hier präsentieren.

Römischer Wein oder Dortmunder Bier: Der künstlerische Reiz des Ruhrgebiets

Zwei Männer befinden sich in einem dunklen Raum, der eine sitzt Modell, der andere malt. Durch das Fenster wird der Blick auf eine Industriekulisse mit qualmenden Schloten und einem alles überragenden Fördergerüst freigegeben. Daneben prangt ein Schild. Es wirbt für Dortmunder Union Bier und liefert so eine grobe Verortung der auf der Lithographie dargestellten Szene.

Wo kommen die Zechenarbeiterinnen auf der Hängebrücke her – und wo gehen sie hin?

Das Von der Heydt-Museum in Wuppertal zeigt aktuell die Sonderausstellung „Vision und Schrecken der Moderne – Industrie und künstlerischer Aufbruch“. Wo da der Zusammenhang zum Deutschen Bergbau-Museum Bochum besteht? In der Ausstellung ist auch ein Gemälde aus den Musealen Sammlungen des montan.dok zu sehen: „Zechenarbeiterinnen auf einer Hängebrücke“ – unser aktueller Fund des Monats Mai.

Mit dem Latein am Ende – Wenn Provenienzforschung an ihre Grenzen stößt

In über 90 Jahren Sammlungsgeschichte häuft sich einiges an: Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum beherbergt in den Musealen Sammlungen des montan.dok insgesamt rund 350.000 Objekte. Um den Überblick über die Bestände nicht zu verlieren, ist bereits in den 1940er-Jahren begonnen worden, die eingegangenen Sammlungsgegenstände – wie etwa Lampen, Maschinen, Arbeitsgeräte oder auch Kunstwerke – zu dokumentieren. Die dafür angelegten Karteikarten sind insbesondere für die frühen Objekteingänge eine der wichtigsten Quellen für die Objektforschung. Und dennoch verleiten sie heute manchmal dazu, ehemalige Sammlungsmitarbeitende „in die tiefsten und finstersten Abgründe der Hölle“ zu verfluchen.

Kahnfahrten unter Tage

Vor dem Umbau und der Neugestaltung des Deutschen Bergbau-Museums Bochum zeigte die Dauerausstellung ein zunächst erstaunlich und überraschend anmutendes Sammlungsobjekt: In der damaligen Halle 16, der „Maschinenhalle“ im Tiefparterre, hing inmitten bergbaulicher Maschinen und Großtechnik aus Stahl, Eisen und anderen moderneren Materialien aus dem 19. und 20. Jahrhundert ein hölzerner Kahn von der Decke herab. Bei manch einem Besuch mag die Frage aufgekommen sein, was denn solch ein Holzkahn im Bergbau und damit auch in einem Bergbaumuseum zu suchen hat.

Grubenrettung für Jedermann: CO-Filter-Selbstretter, Modell 623 von Dräger

Neben der Kopflampe zählt er heute zu den wichtigsten persönlichen Ausrüstungsgegenständen des Bergmanns unter Tage: Der Selbstretter oder wie die genaue Bezeichnung lautet „CO-Filter-Selbstretter“. Die Einführung als Standardrettungsgerät im deutschen Steinkohlenbergbau in den 1950er-Jahren hängt auch mit dem bis heute größten Grubenunglück in Deutschland auf der Zeche Grimberg bei Bergkamen am 20. Februar 1946 zusammen, das sich in diesem Monat zum 75. Male jährt.

Sicherheit beim Trinken: Deckelhumpen in Form einer Benzin-Sicherheitslampe

Souvenirs und Andenken aus dem Bergbau sind in vielen Formen überliefert. So etwa als persönliche Erinnerungsstücke oder in Serie produzierte Objekte mit Bergbaumotiven. Sie sind Teil einer ortsübergreifenden und allgemeinen Erinnerungskultur und finden sich nicht nur in den Wohnzimmerschränken ehemaliger Bergleute, sondern haben auch Eingang in Sammlungen und Ausstellungen von Museen gefunden.

Weihnachten im Museum

Reich geschmückt zeigen sich jetzt in der Adventszeit allerorts Wohnungen, Häuser, Geschäfte und Arbeitsplätze. Von der langen Tradition, alles für das Weihnachtsfest entsprechend zu dekorieren, zeugen eine ganze Reihe von Objekten in den Musealen Sammlungen des Montanhistorischen Dokumentationszentrums (montan.dok), darunter ein Weihnachtsberg.

Stellvertretende Eitelkeit – Auftragsporträts im Deutschen Bergbau-Museum Bochum

Gemeinhin gelten Museen als Aufbewahrungsorte historisch wertvoller Objekte. Dass das Deutsche Bergbau-Museum Bochum (DBM) auch eigens in Auftrag gegebene Kunst in den Musealen Sammlungen des Montanhistorischen Dokumentationszentrums (montan.dok) beherbergt, ist allerdings nur wenigen bekannt. Ein von Gründungsdirektor Dr.-Ing. Heinrich Winkelmann 1942 bestelltes Porträt von Hugo Schultz ist deshalb ein willkommener Anlass, das Geburtstagskind im November von seiner besten Seite zu präsentieren und gleichzeitig auf die älteste zusammenhängende Serie an Ölgemälden in den Musealen Sammlungen zu verweisen.

Der Adel zu Besuch im Bergwerk

Wenngleich man den Bergbau allgemein eher mit schwerer Arbeit und Schmutz als mit Prunk und Gloria in Verbindung bringt, so gab es durchaus Anlässe, zu denen der Bergbau sich herausputzte. Für die Bergleute bedeutete dies in erster Linie das Tragen einer Paradeuniform, geziert mit verschiedenen Attributen, darunter das so genannte Häckel oder die so genannte Bergbarte.

Ein ganzes Leben zwischen Zelluloid und Kautschuk

Zwangsarbeit im Nationalsozialismus hinterließ in der archivalischen Überlieferung des deutschen Steinkohlenbergbaus eine umfangreiche Sammlung an Personalunterlagen. In bürokratischer Tradition wurde auf einigen Zechen jeder Zwangsarbeiterin und jedem Zwangsarbeiter eine Personaltasche zugeordnet. Diese äußerlich kaum unterscheidbaren Zeitkapseln beinhalten teilweise Artefakte individueller Schicksale.